Baupreisindex

Der Baupreisindex (auch Baukostenindex) gibt die Entwicklung der Baupreise für den Neubau und die Instandhaltung von Wohngebäuden und Gewerbe- bzw. Bürogebäuden an. Baupreisindizes beziehen sich auf ein Basisjahr, zu dem der Neubauwert in Euro ins Verhältnis gesetzt wird. Das Ergebnis ist der aktuelle Baukostenindex, veröffentlicht vom Statistischen Bundesamt (Destatis). Das Bundesamt ermittelt den Index vierteljährlich. Das Basisjahr wird alle fünf Jahre neu festgelegt und erhält den Wert 100, analog zur Angabe des Verbraucherpreisindex. Dargestellt werden Indexreihen, monatlich und pro Quartal.

Baupreisindizes werden berechnet für:

  • Konventionelle Neubauten im Hochbau (das sind Wohngebäude, Bürogebäude und gewerbliche Gebäude)
  • Neubau von Einfamilienhäusern in vorgefertigter Bauart, etwa Bauwerke aus Holz
  • Neubau im Tiefbau
  • Instandhaltung von Wohngebäuden

Baukostenindex im privaten Bereich

Wird im privaten Bereich vom Baupreisindex gesprochen, ist in der Regel der Preisindex für die Baupreisentwicklung von Wohngebäuden gemeint – Betriebsgebäude und andere gewerbliche Bauwerksarten sind davon ausgenommen.

Zur Ermittlung des Preisindizes werden die Baupreise für Bauleistungen laufend analysiert, weil sich Bauleistungen einfacher vergleichen lassen als nach individuellen Vorgaben gefertigte Bauwerksarten wie z. B. Komplettbauten. Ermittelt werden beispielsweise Preise für Maurer- und Betonarbeiten, Sanitär und Heizung, Fenster und Türen, Gerüste, Dächer, Stahlbau, Abdichten, Zimmererarbeiten und Holzbau.

So wird der Baupreisindex berechnet

Die verglichenen Baupreise sind Marktpreise, die bei der Auftragsvergabe erzielt werden. Hierzu befragt das Statistische Bundesamt Destatis rund 5.000 repräsentative Unternehmen des Baugewerbes, die ihre im Berichtsmonat vertraglich vereinbarten Preise für Bauleistungen, ohne Umsatzsteuer, melden. Insgesamt werden 177 verschiedene Bauleistungsarten erfasst. Aus ihnen ergibt sich im nächsten Schritt die durchschnittliche Preisentwicklung für die jeweilige Leistungsposition. Sie wird nun dem Vergleich der Baupreise zum vorherigen Zeitraum zugrunde gelegt. Die entstehenden Preisindizes fließen im Preisindex zusammen, der sechs Wochen nach dem Ende des Berichtszeitraums veröffentlicht wird. Baupreisindizes messen nur reine Preisveränderungen.

Nutzen des Baupreisindex

Der Baukostenindex oder Baupreisindex beschreibt, was Bauherren im Berichtsmonat tatsächlich für die von ihnen bestellten Bauleistungen zu bezahlen haben. Außerdem dient er der Kalkulation von Preisangeboten der Baufirmen an private Auftraggeber im Neubau und bei der Renovierung von Bauwerken. Gleichzeitig ist er für Bauherren ein wichtiges Vergleichsinstrument bei ihrer Kostenplanung.

Der Baupreisindex ist darüber hinaus auch eine Messzahl zur Wertermittlung für Immobilien. Unter anderem ist diese Wertermittlung bei einer neu abzuschließenden Versicherung für Wohngebäude wichtig. Hier dient der von den Versicherern ermittelte Neuwertfaktor als Berechnungsgrundlage für den Gebäudewert und damit für die anzusetzende Versicherungssumme. In diesem Fall wird der Baupreisindex mit Anpassungsfaktoren für die Berechnung des Wertes der Immobilie zugrunde gelegt.

Das erfolgt im Vergleich zu dem Wert von 1914, der angibt, was ein Gebäude im Jahre 1914 gekostet hätte. Im Vergleich zum Index, aus dem ein Neuwertfaktor berechnet wird, kann nun ermittelt werden, welchen Marktwert zum Beispiel ein zwischen 1914 und 2016 errichtetes Gebäude besitzt und welche Wertsteigerung es aufweist. Wer sich für Immobilien als Kapitalanlage interessiert, nutzt auch diese Möglichkeiten zur Einschätzung.

Wie genau ist der Baupreisindex als statistische Messzahl?

Die Baupreisstatistik wählt bestimmte Stellen aus, von denen sie Daten sammelt. Anders als bei einer Zufallsauswahl ändern sich diese Stellen nicht oft. Wenn jedoch doch eine Änderung stattfindet, wird darauf geachtet, dass die neuen Stellen die gleiche Art von Bauprojekten repräsentieren wie die alten. So kann die Statistik die wirkliche Preisentwicklung im Bauwesen genau abbilden.

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